Radwanderung Tour Brandenburg

In diesem Jahr haben wir die Runde auf der Tour Brandenburg an unserem Startpunkt dieses Radrundweges 2010 in Strausberg beschlossen. Mit Streckenlängen zwischen 45 und 50 km täglich war das an einem Pfingstwochenende gut zu schaffen. Auch An- und Abreise hatte Egon gut ausgewählt – auf der Hinfahrt mit einem Zug, der in Berlin-Ostkreuz einsetzt, und zurück mit der S-Bahn. Also alles ganz ohne Stress! Gutes Wetter war auch angesagt: kein Regen und Temperaturen knapp unter 30 °C (weniger kann man im Sommer in Ostdeutschland kaum noch erwarten). Allerdings bescherte uns am ersten Tag eine relativ seltene Wetterlage, nämlich Südwind, auch auf dieser Tour Gegenwind. Doch im Wald hat uns das nicht sehr behindert.

Blumenwiese Gegen 9.30 Uhr stiegen wir am Sonnabend am Bahnhof Templin in die Pedale. Schon kurz hinter Postheim gab es den ersten Stopp. Eine Herde von mehreren hundert Schafen kam uns auf unserem Weg entgegen. Man kann sich vorstellen, wie nach der Weiterfahrt unsere Reifen aussahen! Zum Glück ist bis zum Etappenziel bei der Hitze und Trockenheit alles wieder aus den Profilen rausgefallen. Die Landschaft war mit Wäldern, Feldern und bunten Wiesen sehr abwechslungsreich. Gegen 14.30 Uhr erreichten wir Chorin. In unserem Quartier im Gästehaus Chorin gönnten wir uns eine Stunde Ruhe, dann machten wir einen Spaziergang um den Amtssee. Dabei kamen wir natürlich am Kloster vorbei. In der Alten Klosterschänke veranstalteten die Azubis ein Grillfest, bei dem wir uns stärken konnten.

Schiffshebewerk Grab Louis Henri Fontane Nach einem sehr guten Frühstück ging es am nächsten Tag um 9 Uhr weiter. Am Ortsausgang von Chorin war wohl ein Wegweiser verdreht, so fuhren wir anstelle der Hypotenuse die Katheten, was neben der Wegverlängerung auch das Fahren auf historischem Pflaster mit sich brachte. Aber der Wald war geradezu märchenhaft. Das Schiffshebewerk in Niederfinow haben wir zwar nicht besichtigt, aber dennoch dort bei einer längeren Pause dem Liften von Schiffen zugesehen. Der Weg führte weiter am Oder-Havel- und Finowkanal, dann über Liepe, Oderberg, Hohensaaten, Hohenwutzen nach Neutornow. Dort sind wir an der Dorfkirche zum Grab von Louis Henri Fontane, Theos Vater, aufgestiegen. Ein Stück weiter in Schiffmühle hatte das Museum im letzten Wohnhaus von Vater Fontane geöffnet. Dieses kleine Heimatmuseum haben wir natürlich auch besichtigt. Von dort war es nicht mehr weit bis Bad Freienwalde, wo wir gegen 17 Uhr im Quartier ankamen.

Storchenturm Grabkolonnaden Der Pfingstmontag begann mit Gewitter und Starkregen zwischen 7 und 8 Uhr. Als wir um 9 Uhr losfuhren, war alles wieder getrocknet und die Sonne schien. Dieser letzte Teil bestand fast ausschließlich aus Steigungen. Man kann nicht sagen, dass man bei den Abwärtsfahrten die Anstrengungen der Aufstiege wieder rausgekriegt hätte! Ansonsten gab es auch heute was zu besichtigen: in Altgaul das Storchenmuseum auf dem ehe­maligen Ziegel­brenn­ofen und in Kunersdorf die Grabkolonnaden für die Familien v. Lestwitz und v. Itzenplitz mit Reliefs von Schadow, Rauch und Tieck. Strausberg erreichten wir ca. 14.30 Uhr und gönnten uns dort in der Fußgängerzone noch einen Eisbecher.

Diese entspannte Tour durch sehr schöne Landschaften hat uns großen Spaß gemacht. Besonders gefreut hat uns, dass wir die beiden Museen am Wegrand besichtigen konnten. Schade, dass sich nicht mehr Teilnehmer gefunden haben, denn Egon hat sich in der Vorbereitung und Durchführung große Mühe gegeben. Herzlichen Dank dafür. Nun sind wir gespannt, welches neue Route sich Egon für 2020 aussucht.

Ute Poppe