Rund um Berlin - 1. Etappe

Am 26. Februar 2020 trafen sich 19 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde, 10 Vereinsmitglieder und 7 Gäste, zu der ersten Etappe einer neuen Serie. Wir wollen nämlich Rund um Berlin laufen, jedes mal von einer letzten Bahnstation des Berliner C-Tarifgebiets zur nächsten. Im heutigen Fall waren das 22 km und es ging von Werneuchen an der Wriezener Bahn nach Rüdnitz an der Stettiner Bahn.

Kirche in Willmersdorf Zunächst ging es durch die Barnimer Feldmark und da es an den vergangenen Tagen geregnet hatte, waren die Wegeverhältnisse entsprechend. Dazu kamen auch noch Straßenbaumaßnahmen quer durchs Feld. Aber wir ließen uns nicht beirren und erreichten als erste Station Willmersdorf, das zwar ein „l“ mehr im Namen als der so ähnlich klingende Berliner Stadtbezirk hat, dafür aber zum Leidwesen eines Teilnehmers keine U-Bahn. Interessant war auch die Baugeschichte der zweitürmigen Kirche - eines der ältesten Gotteshäuser Brandenburgs. Auch hier ist sie dem Berliner Wilmersdorf überlegen, den dessen Kirche hat nur einen Turm. So konnten sich auch die Postboten merken, wohin sie die Post bringen mussten.

Rast im Walde Unser Weg verlief jetzt mehr im Wald und da lag es nahe, irgendwo eine Pause zu machen. Einen geeigneten Platz fanden wir an einem liegenden Baumstamm und so saßen wir da, wie die Hühner auf der Stange. Nach der Pause war es nicht mehr weit bis nach Tempelfelde, von dem man weiß, dass es eine Gründung der Templer ist und dass es 1375 in einer Urkunde auftauchte. Nur gab es zu dieser Zeit gar keine Templer mehr.

Am Waldhaus Zwei von meinen Mitwanderern hatten mir schon unterwegs gesagt, dass sie in Tempelfelde ausstei­gen wollen. Dummerweise kam der Bus nach Werneuchen kurz nach unserer Ankunft an. Da stiegen dann auch noch viele andere mit ein (hat es ihnen nicht gefallen?), so dass wir auf unserem weiteren Weg nur noch 12 Wanderfreunde waren. Schade, es war eigentlich gar kein Ausstiegspunkt geplant und der vor uns liegende Teil der Wanderung sollte durch sehr abwechslungsreichen Wald gehen. Eine Pause machten wir auch noch. Diesmal fanden wir richtige Bänke vor einem Waldhaus, was ein bisschen an Grimms Märchen erinnerte.

Rechtzeitig vor der Abfahrt unseres Zuges kamen wir in Rüdnitz an. Die Teilnehmer erhielten ein Erinnerungsblättchen, auf dem sie in Ruhe die Geschichte der durchwanderten Dörfer nachlesen können, und ich freute mich, die ersten Kilometer der Berlin-Umrundung geschafft zu haben.

Nun ja, für eine Mittwochswanderung war die Strecke wohl etwas lang. Es gab aber genügend Pausen und sogar eine - wenngleich nicht offizielle - Aussteigemöglichkeit. Allen, die bis zum Schluss mitgekommen sind, hat die Wanderung gut gefallen. Von den Verkehrs­mitteln hat alles geklappt und wie ich aus zuverlässiger Quelle erfuhr, fielen genau 3 ½ Tropfen Regen - das hörte sich tags zuvor im Wetterbericht noch ganz anders an.

Egon Poppe