Geplant Rheinsberg - gemacht Lindow nach Löwenberg

Geplant waren 20 km als Rundkurs mit Start und Ziel in Rheinsberg, der Plan fand reges Interesse, 27 Teilnehmer wollten wandern. Der Zug nach Rheinsberg fuhr pünktlich los, alle waren gut drauf und freuten sich auf die Tour. In Löwenberg wurde es spannend. Ein Fahrgast - wohl etwas verwirrt oder krank - mit einem großen leeren Koffer stieg zu. Laufend ging er durch den Zug und griff in die Gepäckablagen. Die Zugbegleiterin wurde aktiv und rief die Polizei. Dann kam eine Ansage: „Wegen des Sturmes letzte Nacht müssen wir auf Sicht fahren, wir werden uns verspäten!" In Herzberg sollte unser Fahrgast aussteigen, allein die Polizei war nicht da, schlussendlich blieb die Zugbegleiterin mit in Herzberg, unser Zug fuhr etliche Minuten später weiter.

dkarte In Lindow ging es nach dem nächsten Halt zügig weiter, die geplante Tour hätte noch klappen können. Nach ca.1 km hielt der Zug an, vor uns lag auf dem Gleis ein recht dicker Baum, wohl eine Zitterpappel. Die Feuerwehr sollte helfen, alternativ konnten wir nur zurückfahren. Dies erfolgte dann auch ca. 15 Minuten später, um 10 Uhr waren wir erneut in Lindow. Also war ein Plan „B“ erforderlich.

Damit wir wenigstens viel Natur erleben und auch eine schöne Wanderung machen konnten, plante ich kurzerhand eine Wanderung von Lindow nach Löwenberg, vorbei am Wutzsee und durch viel freies Land und durch Ortschaften, die sicher vorher kaum jemand kannte.

dWutzsee Am Wutzsee gingen wir auf dem südlichen Höhenweg nach Osten, eine schöne Strecke mit netten Aussichten und „anspruchsvollen“ Geländebezeichnungen. Hier eine kleine Auswahl: - Hexentanzplatz - Himmelsleiter - Hechtbogen - Elefantenbucht. Am Lindower Rhin machten wir eine erste Rast, ein netter Rastplatz, leider auch mit vielen Mücken, entsprechende Abwehrmittel wurden reichlich eingesetzt.

aGinster Dann ging es weiter in Richtung Glambeck, auf dem Weg dorthin kam uns eine größere Wandergruppe entgegen, sie gingen den „Brandenburger Klosterweg“. Glambeck sahen wir nur von Weitem, dafür am Wegesrand zuerst recht viele Ginsterbüsche in voller Blüte und später dann Klatschmohn und Kornblumen. Auf diesen Wegen waren wir allein unterwegs, es ging ein kräftiger Wind, ansonsten kein Verkehrslärm, aber tolle Sicht.

Bald darauf erreichten wir Großmutz, es war Zeit für eine Pause, an der Kirche waren mehrere Bänke und so hielten wir inne. Leider gab es hier den einzigen nennenswerten Regen, aber alle waren gut ausgerüstet, nur ein Regenschirm machte sich selbständig. Da noch niemand von uns in diesem Dorf war, wurden wir kurz nach der Pause ein Stück weiter überraschend eines schönen Hofcafes ansichtig, da hätten wir auch trocken sitzen können.

Weiter ging es nach Hoppenrade, dort gibt es ein Schloss mit einem Park, vielleicht auch einen Besuch wert. Dann mussten wir leider den Radweg nach Löwenberg nehmen. Es blieb noch der Weg durch Löwenberg bis zum Bahnhof, das zieht sich noch ein wenig und man geht an der Bundesstraße entlang.

Da ich zwar Fahrpläne dabei hatte, aber nicht den für die RB 5, kamen wir am Bahnhof an und dieser Zug fuhr ein, die letzten mussten sich beeilen. Es war 15:32 Uhr und nach ca. 22 km konnten wir nach Berlin zurückfahren. Mit den oben genannten „Extras“ ein bleibendes Erlebnis für alle Beteiligten und trotzdem eine schöne und zügige Wanderung.

PS: Rheinsberg wird nachgeholt! Eine Wanderin hatte sich solo nach Rheinsberg begeben, nach telefonischer Rücksprache hat sie die Tour dort allein gemacht und zu 15 Uhr beendet.

Bernd Neuschulz